Hederich

Der Kreuzblütler Hederich war ursprünglich eine Pflanze der Mittelmeerländer.
Oberirdische Teile können wie Senf und unterirdische wie Meerrettich verwendet werden.
Hat entfernte Ähnlichkeit mit einem Windrad …

Schnelle Rezepte mit Giersch II

Kartoffelbrei mit Giersch (alle Zutaten beispielsweise im Albatros-ÖkoGut Berlin-Buch erhältlich)

Salzkartoffeln wie üblich kochen, zerdrücken, mit etwas Milch, Sauerkraut und grob gehackten Gierschblättern, eventuell zusätzlich Speckgrieben und fein gehacktem Knoblauch zu einem Brei vermischen. Sind die Zutaten von guter Qualität, schmeckt das schon so lecker. Man kann aber alles mögliche dazu reichen, Spiegelei und Bier beispielsweise.

Schnelle Rezepte mit Giersch I

Teigwaren mit Giersch (alle Zutaten beispielsweise im Albatros-ÖkoGut Berlin-Buch erhältlich)

Nudeln oder Gnocchi wie üblich in Salzwasser kochen, grob gehackte Gierschblätter vor dem Abgießen des nicht mehr kochenden Wassers dazugeben, kurz ziehen lassen, nach dem Abgießen ein paar Ghee-Flocken unterrühren, mit Reibekäse und Pfeffer sowie halbierten Cherrytomaten servieren.

Klimarekorde 2020

Es mag etwas im Kontrast zum derzeit kühlen Frühling in Deutschland stehen, aber kürzlich veröffentlichte der Europäische Klimawandeldienst Copernicus (C3S) eine übersichtliche Datensammlung über das Jahr 2020. Demnach erlebte Europa eben den heißesten Herbst und den heißesten Winter seit Beginn entsprechender Messungen, besonders heftig fiel die Abweichung aber im Norden Sibiriens aus. Gefährlich, denn der Permafrostboden dort stellt ein Kippelement bei der weiteren Klimaentwicklung dar.

Essbare Wildpflanzen Europas

Eva-Maria Dreyer
Essbare Wildpflanzen Europas
1500 Arten
408 Seiten, Nikol, Sonderausgabe Hamburg 2020, ISBN 978-3-86820-577-0

Für Profis vorm Kamin

Wie kommt dieser Verlag zu seinen Produktpreisen? Wie können dicke Nachschlagewerke mit festem Einband (insgesamt ~ 1300 Gramm) neu billiger sein als manches Taschenbuch? Der Käufer freut sich natürlich …
Foto- und Druckqualität sind auf der Höhe der Zeit. Nirgendwo Grund zur Kritik.
1500 ist einerseits eine beeindruckende Zahl. Andererseits bleibt bei der Aufteilung von 1500 Arten auf die Seiten für jede Art nur etwa eine Viertelseite. Und selbst damit sind nicht alle essbaren Wildpflanzen Europas erfasst.
Das Buch eignet sich weniger für Einsteiger. Als Bestimmungsbuch schon gar nicht. Ein zufällig am Wegesrand stehendes Pflänzchen wird man kaum in angemessener Zeit auf hunderten Seiten mit alphabetischen Auflistung finden. Zumal einige Beschreibungen ohne Abbildung daherkommen. Bestimmtes Wissen wird somit vorausgesetzt.
Das Buch lohnt sich als Lektüre für Fortgeschrittene in deren ruhigen Stunden. Zum Blättern vorm Kamin beispielsweise. Für solche Zwecke erhält man hier überdurchschnittlich viel für sein Geld. Man kann seine Kenntnisse überprüfen und erweitern.
Auch eng verwandte Pflanzen wie beispielsweise 23 Klee- und 5 Steinklee-Arten werden einzeln beschrieben, zusätzlich 2 Schneckenklees sowie Horn- und Bockshorn- und Wundklee. Das fasziniert den Profi, der Laie ist jedoch überfordert. Wer hätte schon in diesem Buch 17 Weidenröschen-Arten erwartet?
Etwas problematisch erscheint die Einteilung in essbar (Seiten 24-355) und giftig (Seiten 356-391). Da sind Übergange fließend. Manche hier essbare Pflanze (Rainfarn, …) bezeichnen andere Autoren als toxisch. Manche hier giftige Pflanze (Kalmus, …) wird bis heute für bestimmte Lebens- und Genussmittelprodukte verwendet. Ein paar Bemerkungen zu diesen fließenden Übergängen stehen in der Einleitung. Vielleicht wäre zwischen essbar und giftig trotzdem noch eine dritte Rubrik “mit Vorsicht zu genießen” sinnvoll gewesen.
Auch die Einbeziehung eingeführter Kulturpflanzen anderer Kontinente in die essbaren Wildpflanzen Europas wird etwas willkürlich gehandhabt.
Über die Autorin ist im Buch wenig zu erfahren. Das Internet bezeichnet sie als promovierte Biologin. Auf alle Fälle ist sie fleißig und kompetent.

Das große Buch der Heilpflanzen

Mannfried Pahlow
Das große Buch der Heilpflanzen
Gesund durch die Heilkräfte der Natur
528 Seiten, Nikol, Sonderausgabe Hamburg 2013, ISBN 978-3-86820-191-8

Westdeutsches Standardwerk zum Thema

Wie kommt dieser Verlag zu seinen Produktpreisen? Wie können dicke Nachschlagewerke mit festem Einband (insgesamt ~ 1300 Gramm) neu billiger sein als manches Taschenbuch? Der Käufer freut sich natürlich …
Mannfried Pahlow (1926-2000) war bis 1991 praktizierender Apotheker. Sein 1979 erstmals veröffentlichtes Heilpflanzenbuch ist wohl bis heute das bekannteste westdeutsche Buch zum Thema überhaupt. Allerdings gab es populäre ostdeutsche Veröffentlichungen vorher. Bereits 1961 erschien Siegfried Börngens Heilpflanzenbuch. 1962 folgte das Heilpflanzenbuch von Friedrich Dörfler und Gerhard Roselt. An Informationsfülle übertraf Pahlow seine ostdeutschen Kollegen dann deutlich. Außerdem erwähnte er homöopathische Anwendungen. Manche Pflanzen halfen damit einfach gegen alles. Gleichzeitig meldete Pahlow durchaus Zweifel bei einigen überlieferten Wirkungen an. Die direkten DDR-Konkurrenzwerke erschien letztmals 1990 beziehungsweise 1993. Pahlow selbst stützte sich unter anderem auf Schriften der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) und Johann Künzle (1857-1945).
Neben Einleitung und Register gibt es den Hauptteil “Einheimische Heilpflanzen” (208 Beschreibungen in alphabetischer Folge, Seiten 51-358), den Teil “Fremdländische Heilpflanzen” (56 Beschreibungen alphabetisch, Seiten 359-426) und den Teil “Heilpflanzen aus alten Arznei- und Kräuterbüchern” (144 Kurzbeschreibungen alphabetisch, Seiten 427-486). Die meisten Arten werden sowohl mit Foto als auch mit einer Zeichnung markanter Details wiedergegeben, wobei die Beschreibung zur zweifelsfreien Artbestimmung nicht immer genügen dürfte.
Insgesamt ist diese Sonderausgabe ein Schnäppchen, obwohl das Internet inzwischen manches ausführlicher erläutert. Man findet jedoch derzeit keine deutschsprachige WWW-Darstellung, die Heilpflanzenwissen ähnlich sowohl umfangreich als auch übersichtlich präsentiert. Wollte man ein einziges Heilpflanzenbuch besitzen, dann wäre Pahlows Bestseller immer noch eine hervorragende Wahl. Wirklich ein großes Buch!

Barbarakraut

Das wild wachsende Barbarakraut erinnert an Rucola und kann ähnlich verwendet werden. Man nennt die Pflanze auch Winterkresse. Während der Blüte nehmen die Blätter allerdings bitteren Geschmack an.

Hahnenfuß, Winterling und Scharbockskraut

Es gibt die Pflanzenordnung Hahnenfußartige (Ranunculales) und die Pflanzenfamilie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) mit Dutzenden Gattungen, darunter die Pflanzengattung Hahnenfuß (Ranunculus) mit über 600 Arten. Der botanische Name leitet sich vom lateinischen Wort ranunculus für Fröschlein ab, da viele Hahnenfüße besonders an feuchten Standorten gedeihen. 
Uns erfreuen relativ zeitig im Jahr die gelben Blüten von Winterling (Ende Februar) und Scharbockskraut (Mitte April), welche zu den Hahnenfußgewächsen gehören, jedoch nicht zur gleichnamigen Gattung. 
Was man hierzulande volksläufig als Hahnenfuß bezeichnet, sind meistens der Kriechende Hahnenfuß und der Scharfe Hahnenfuß. Beide mit späterer Blütezeit (ab Mai) und längeren schlanken Stielen, die Laubblätter erinnern anders als bei Winterling und Scharbockskraut mit etwas Phantasie an Hahnenfüße. Alle Hahnenfußarten enthalten in unterschiedlicher Menge giftige Protoanemonine, die beim Trocknen abgebaut werden.
Erschwerend kommt bei der Artenbestimmung hinzu, dass manche Leute sich offenbar (zu sehr) auf unpräzise Apps verlassen. Und um die Verwirrung vollständig zu machen, gibt es noch den Ranunkelstrauch (Japanische Kerrie) aus der Familie der Rosengewächse.

Labkraut

Kletten-Labkraut kommt wieder als Wildgemüse und Heilpflanze in Mode. Anders als bei den glatten Blattquirlen des Waldmeisters sind diese hier mit Borstenhärchen besetzt.